16Dez2010

    Weihnachtsgeschenke mit Schönheitsfehlern: LCD-Bildschirme auf Pixelfehler prüfen

    Ob Laptop, Handy oder TV-Gerät - zur Weihnachtszeit steht Elektronik mit modernen LCD-Bildschirmen auf vielen Wunschzetteln. Doch manchmal wird die Freude über das Geschenk jäh getrübt: Zum Beispiel wenn der Flüssigkristallbildschirm fehlerhafte Bildpunkte hat.

    Doch manchmal wird die Freude über das Geschenk jäh getrübt: Zum Beispiel wenn der Flüssigkristallbildschirm fehlerhafte Bildpunkte hat. Solche Pixelfehler lassen sich meist nicht beseitigen - sind jedoch nicht immer ein Reklamationsgrund. Walter Berg, Computerexperte beim Infocenter der R+V Versicherung, rät Käufern daher, die Geräte auf unsaubere Darstellung zu untersuchen - möglichst noch vor dem Kauf.
    Wie kommt es zu Pixelfehlern?

    Walter Berg: Grundsätzlich können alle LCD-Bildschirme davon betroffen sein. In der Regel entstehen solche Darstellungsfehler bei der Produktion, manchmal auch durch Softwareprobleme. Generell kann man sagen: Sind die Punkte dunkel, ist in der Regel ein defekter Transistor der Grund. Leuchten die Punkte dauerhaft, ist ein Pixel der Farbebene - also blau, rot oder grün - defekt.

    Bei neuen Geräten ist das aber doch ein Reklamationsgrund...

    Walter Berg: So einfach ist das leider nicht. Ob die Gewährleistung gilt oder nicht, hängt von der Art und der Anzahl der Pixelfehler ab - und von der Fehlerklasse des Geräts. Diese ist bei Monitoren und Laptops in den technischen Angaben vermerkt. Für jede der vier Klassen wurde in einer Norm festgelegt, wie viele Fehler höchstens erlaubt sind. Fehlerklasse 1 sagt aus, dass das Display absolut einwandfrei sein muss. Standard ist Fehlerklasse 2 - ein Beispiel für einen gängigen 22-Zoll-LCD-Monitor mit einer Auflösung von 1680 x 1050 Pixel: Erlaubt sind zwei defekte Pixel, also dunkle oder leuchtende Punkte auf dem Bildschirm. Leider sind solche Angaben bei Kameras und TV-Geräten nicht immer in den technischen Beschreibungen zu finden. Deshalb sollte man beim Kauf unbedingt nachfragen.

    Wie finde ich solche Fehler am schnellsten?

    Walter Berg: Leuchtende Pixelfehler sind bei einem dunklen oder hellen Hintergrundbild leicht zu erkennen. Um dunkle Stellen zu finden, sollten zum Testen verschiedene durchgehende Hintergrundfarben gewählt werden. Für Geräte mit Internetanschluss gibt es dafür sogar kleine Testprogramme, die zum Herunterladen bereitstehen. Besonders störend sind Pixelfehler übrigens bei Computer-Monitoren. Bei TV-Geräten fallen sie wegen der schnellen Bildwechsel weniger auf.

    Kann man als Verbraucher denn etwas tun - oder schon beim Kauf vorbeugen?

    Walter Berg: Grundsätzlich empfehle ich, ein Gerät vor dem Kauf anzuschalten und auf störende Punkte hin zu überprüfen. Viele Fachgeschäfte bieten diesen Service an. Ist das nicht möglich und auch eine Reklamation ausgeschlossen, kann man es mit einem kostenlosen Reparatur-Programm versuchen, das im Internet zur Verfügung steht. Dazu gehört allerdings eine gewisse technische Erfahrung. Die Reparatur klappt allerdings nur bei leuchtenden Pixelfehlern - und auch dann nicht immer.

    Wichtig zu wissen: Wer das Gerät reparieren lässt, riskiert, auf den Kosten sitzenzubleiben. Denn wenn die Reklamation nicht berechtigt ist - etwa weil die Anzahl der "erlaubten" Pixelfehler nicht überschritten wird - gibt es keinen Anspruch auf eine Kostenerstattung. Darum sollte man vorher mit dem Verkäufer klären, ob es sich um eine berechtigte Reklamation handelt.